der rechte rand
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Druckzeitpunkt: 22.01.2021, 11:52:10

Politisches Motiv nicht erkennbar?
#Feurio
Am 8. Januar 2021 verurteilte das Frankfurter Landgericht einen 47-jährigen wegen zehn Brandstiftungen zu einer mehrjährigen Haftstrafe. Sie waren Teil einer Brandserie im Rhein-Main-Gebiet, wobei der Großteil der Taten sich gegen linke Projekte richtete. Ein politisches Motiv aber wollten Staatsanwaltschaft und Gericht beim Täter nicht erkennen.

Die AfD und das liebe Gold: Millionen stehen hinter ihr
#Degussa
Während im innerparteilichen Machtkampf in der »Alternative für Deutschland« (AfD) viele auf den faschistischen »Flügel« um Björn Höcke blicken, finden sich eher unbemerkt auch auf der anderen Seite Personen mit antidemokratischen Vorstellungen. Diese wurzeln in ihrer neoliberalen Marktlogik und sind vor allem von Autoritarismus, Elite-Denken und Sozialdarwinismus geprägt. Es sind einige vermögende Personen, die über Geld Einfluss auf die Partei nehmen können. Die Spur führt auch zu einem mutmaßlichen Finanzier der AfD.

Trump, die Republikaner und der Sturm auf das Kapitol
#USA
Fünf Tote und eine extreme Rechte im Rausch der Selbstermächtigung – das ist die Bilanz der gewalttätigen Erstürmung des Kapitolgebäudes in Washington D.C.

Auf der Suche nach den Wendefrauen
#Ostdeutschland
Die »Alternative für Deutschland« hat ein Problem: Frauen wählen sie deutlich seltener als Männer. In Ostdeutschland setzt die Partei daher auf eine Verbindung von Wende- und Anti-Gender-Rhetorik. Eine obskure Mischung mit mäßigem Erfolg.

Abstand halten
#Verschwörungsgläubige
Jene minoritäre politische Bewegung ist bei Strafe des Scheiterns und der Bedeutungslosigkeit dazu gezwungen, Anschlussfähigkeit in andere politische Spektren zu finden, die nicht gleichermaßen der gesellschaftlichen Ausgrenzung unterliegen.

Alle sind die Weiße Rose
#Instrumentalisierung
Sophie Scholl war eine Widerstandskämpferin gegen die NS-Diktatur, sie wurde 1943 aufgrund ihres Engagements in der Weißen Rose hingerichtet. »Querdenken« instrumentalisiert die mutige Studentin und stellt sich im Zuge der Proteste gegen die Maßnahmen der Regierung zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie in die Tradition ihres Widerstandes gegen den Nationalsozialismus.

Die »Keimzelle des Reiches« im Knüll ruht
#Hessen
Mehr als 40 Jahre diente das »Haus Richberg« im nordhessischen Knüllgebirge der Neonazi-Szene als Anlaufpunkt.

Braunes Berlin
#Neukölln
Neonazistische Aktivitäten verteilen sich bis heute über das gesamte Stadtgebiet.

Die Taten einordnen
#Halle
»Die Gesellschaft geht einen Teil des Weges mit ihm«: Der Prozess gegen den Attentäter von Halle offenbart wieder einmal Defizite beim Bewusstsein über rechte Gewalt, der Einordnung der Tat und der Rolle von Staat und Gesellschaft. Mit veralteten Vorstellungen politischer Aktivitäten im Internet verfallen Staatsanwaltschaft und Gericht in den Reflex der Einzeltäterthese.

»Wenn uns die Erfahrung nicht gelehrt hätte«
#ErlangerDoppelmord
Am 19. Dezember 1980 wurden Shlomo Lewin und Frida Poeschke in Erlangen ermordet. Uwe Behrendt, ein Mitglied der »Wehrsportgruppe Hoffmann«, erschoss sie aus antisemitischen Motiven. Anhand des Attentats lassen sich Kontinuitäten im Umgang mit rechtem Terror in der BRD aufzeigen.