der rechte rand

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Druckzeitpunkt: 14.09.2024, 14:43:22

RECHERCHE. ANALYSE. PERSPEKTIVE.

Das antifaschistische Magazin

Antifa Magazin der rechte rand
Antifa Magazin der rechte rand

Ausgabe Nov | Dez
2023

#Antisemitismus

Antifa Magazin der rechte rand

Ausgabe Jan | Feb
2024

#NieWiederIstJetzt

Antifa Magazin der rechte rand

Ausgabe Mai | Juni
2024

#Social Media

Aktuelle Artikel

#Brandenburg

Nach den Kommunalwahlen in Brandenburg stellen sich viele Aktive die Frage, wie es mit Blick auf die Landtagswahl nun weitergehen muss.

Zeit sich gegenseitig zu unterstützen

#Europa

Die Wahlen in Europa offenbaren Verschiebung. Die Ursachen werden kaum verhandelt.

Rechtsruck?

#Kommunalpolitik AfD

Auf kommunaler Ebene gibt es schon den ersten Vorgeschmack auf rechte Politik. Auf vermeintlich demokratischem Weg werden Minderheiten unter Druck gesetzt und ausgegrenzt; im Einklang mit der rechten, völkischen Ideologie.

Intro AntifaMagazin 209

Erstmals erschien die Zeitschrift »Compact« im Dezember 2010. Das am Kiosk erhältliche Magazin ist das Organ der Querfront-Truppe »Volksinitiative gegen das internationale Finanzkapital«, die sich 2009 um Jürgen Elsässer, den Chefredakteur des Blattes, formierte.

Ärger mit der Querfront

# Umsturzfantasien

Nachdem die PEGIDA-Bewegung an Mobilisierungskraft verloren hat, sehnt die »Neue Rechte« mit den Corona-Protesten die nächste Chance zur nationalen Revolte herbei.

Zwei Jahre Pandemie

#Renegaten

Politische Konversionen gibt es in beide Richtungen. Dass die Ex-Linken lauter und sichtbarer sind, hat strukturelle Gründe.

Inszenierung und Narrativ

#Erosionen

Wie die »Neue Rechte« durch Konservative immer weiter salonfähig gemacht wird.

»Interessantes zu Büchern«

Der vielleicht wichtigste innenpolitische Effekt der Brexit-Kampagne ist die Verwandlung der konservativen Partei in einer – wenn auch nicht ganz so konsequent unwiderruflichen – Weise wie diejenige der Republikaner in den USA.

Der Sonderfall?

#Kommunalwahlen

Diesen massiven Rückschritt zurückzudrehen, wird progressive Kräfte über viele Jahre beschäftigen. Doch zuerst muss er gestoppt werden.

Die Eroberung der Fläche

INTRO

Ausgabe #209
Juli | August
2024

von der Redaktion
des antifaschistischen
Magazins

Liebe Leser*innen,
Fußball ist Sport, Fußball ist Emotion, Fußball ist Geschäft, Fußball ist Politik – die just beendete EM in Deutschland war dafür beispielhaft. Das Geschäft des DFB, den bisherigen Ausstatter Adidas durch Nike zu ersetzen, rief eine patriotische Protestfront auf den Plan. Quer durch das politische Spektrum wurde Unkenntnis gepaart mit Protektionismus und Anti-Amerikanismus in Szene gesetzt. Der nächste Skandal folgte auf dem Fuße, die deutsche Nationalmannschaft laufe unter anderem in magentafarbenen – umgangssprachlich pinkfarbenen – Trikots auf. Diesmal ein Aufschrei der Rechten ob der angeblich unmännlichen Farbe. Und die Rechte blieb laut: Wie zu vergangenen Turnieren dröhnte der völkische Sound. In der Vergangenheit wurde Jérôme Boateng, Mesut Özil und Ilkay Gündogan die Zugehörigkeit abgesprochen. Dieses Mal war es Antonio Rüdiger. Zu seiner Person konnten Rassist*innen und Islamhasser*innen ihren Emotionen und ihrem völkischen Wahn freien Lauf lassen, angefacht von Julian Reichelt und »Nius«. Prominente Unterstützung bekamen sie von Björn Höcke. Ende Juni hatte der thüringische AfD-Landesvorsitzende in einem Gastbeitrag der Schweizer »Wochenzeitung« mitgeteilt, er könne sich nicht mehr »mit unserer Nationalmannschaft identifizieren«. Eine Einstellung, die er wohl mit 20 Prozent der Teilnehmer*innen einer Umfrage des WDR kurz vor der EM teilt. So groß war die Zustimmung zu der Aussage: »Ich fände es besser, wenn wieder mehr weiße Spieler in der deutschen Nationalmannschaft spielen.« Der Sender wollte untersuchen, welche Rolle Rassismus im Fußball in Deutschland spielt. Die Reaktion auf die Umfrage und diese Einstellung folgte prompt: Bundestrainer Julian Nagelsmann sagte, er wolle von solchen »Scheiß-Umfragen« nichts mehr hören und Nationalspieler Joshua Kimmich bezeichnete die Umfrage als »rassistisch«.

Fußball ist Politik, nicht nur hierzulande. Auch haben teilweise die Mannschaften und Fans der albanischen, kroatischen und serbischen Auswahl die EM als Bühne für Nationalismus genutzt. Bei der türkischen Nationalelf ziehen Spieler, Fans und die Politik am nationalistischen Strang mit. Kritik ist unerwünscht, da wird der deutsche Botschafter zum Gespräch zitiert und Präsident Recep Tayyip Erdo?an besucht spontan das nächste Spiel, um der Mannschaft den Rücken zu stärken. Unterstützt wurde er dabei von Mesut Özil, der sich seit 2018 im reaktionären türkischen Spektrum positioniert hat. Fußball ist Politik und kann Politik machen. Beispielhaft dafür stehen Kylian Mbappé und Marcus Thuram. Die beiden französischen Stars haben sich im Vorfeld der vorgezogenen Parlamentswahlen klar gegen den rechtsradikalen »Rassemblement National« (RN) ausgesprochen. Ein Wagnis, das sich gelohnt hat. Beide wissen, was eine rassistische Mehrheit in den Parlamenten bedeutet.

Im Nachgang zu den Kommunalwahlen und der Europawahl werfen wir einen Blick in eben diese Parlamente und ihre geänderten Zusammensetzungen. Auf kommunaler Ebene gibt es schon den ersten Vorgeschmack auf rechte Politik. Auf vermeintlich demokratischem Weg werden Minderheiten unter Druck gesetzt und ausgegrenzt; im Einklang mit der rechten, völkischen Ideologie. Wir schauen auch in die Nachkriegszeit der Bundesrepublik und in die 1980er Jahre. In beiden Zeiträumen waren Minderheiten Opfer von rechtsradikaler Straßengewalt und Terror, aber auch von blankem Rassismus durch die Gesellschaft, Politik und Behörden. Ohne die kontinuierliche Arbeit der Initiativen vor Ort würde das Wissen darum vergessen und die Erinnerung daran verblassen.

Eure Redaktion

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Schwerpunkte sind Sammlungen von Artikeln und Ausgaben zu einem Themenkomplex.

Seit 1989 erscheint »der rechte rand« alle zwei Monate. Wir berichten über rechte Parteien, Kameradschaften, rechte Think Tanks, Webportale, Magazine und Verlage, Musikbands und Label, Aufmärsche und Tagungen, Themen und Kampagnen – in der Bundesrepublik sowie international. Fundierte und prägnante Recherchen und Analysen lenken die Aufmerksamkeit auch auf unterbelichtete oder ausgeblendete Aspekte. Das Magazin zeigt, wie der rechte Rand gesellschaftlich verankert ist und an Themen der gesellschaftlichen ‚Mitte’ anknüpft. Für unser Magazin schreiben Aktive aus antifaschistischen Gruppen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen. Unsere Autor*innen beobachten Aufmärsche aus der Nähe, berichten aus geschlossenen Veranstaltungen der rechten Szene, werten Flugblätter und Zeitschriften aus. Unsere Autor*innen sind Expert*innen und beschäftigten sich seit Jahren mit dem Thema.

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