der rechte rand

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Druckzeitpunkt: 11.12.2023, 06:09:55

RECHERCHE. ANALYSE. PERSPEKTIVE.

Das antifaschistische Magazin

Antifa Magazin der rechte rand

Aktuelle Artikel

#Antisemitismus

An jenem Tag nahmen die Hamas auch nicht bloß über 250 Menschen mit der Entführung aus Israel als Geiseln. Sie nahmen ebenso die etwa zwei Millionen Menschen in Gaza als Geiseln, die lebend als menschliche Schutzschilde und tot als propagandistisches Material dienen.

Intro – Gegen jeden Antisemitismus! … ohne aber!

#dieBasis

Die Anfangseuphorie scheint vorüber zu sein. Die aus der »Querdenken«-Bewegung entstandene Kleinstpartei »dieBasis« versucht weiterhin, das Potenzial der Corona-Proteste an der Wahlurne zu bündeln – aktuell mit dem Thema Frieden.

Auf unsicherem Fundament

#Italien

Was wäre geschehen, wenn Benito Mussolinis aufstrebende faschistische Bewegung schon 1921 gestoppt worden wäre? Hätten die deutschen Nationalsozialist*innen ebenfalls stärkeren Widerstand erlebt? Wäre die Geschichte ganz anders verlaufen? Diese Fragen drängen sich bei der Beschäftigung mit den Arditi del Popolo auf.

Vertane Chance

#Königreich

Das »Königreich Deutschland« ist auf Expansionskurs – so zumindest die Vorstellung des selbst ernannten »Königs« und seiner Gefolgschaft. Verschiedene Ortsgruppen in Baden-Württemberg träumen vom eigenen Anwesen fernab von Strukturen der Bundesrepublik. Eine Gruppe aus der Region Ulm hat bereits sehr konkrete Pläne, eine weitere Gruppe in Freiburg ist von ihrem Ziel noch weit entfernt.

Expansionsfantasien im Ländle

##Rollenspieler

Im Jahr 2009 nominierte ihn die Partei Die Linke als Wahlmann für die Bundesversammlung zur Wahl des Bundespräsidenten. Ab 2015 wandte sich Steimle sukzessive dem politischen Umfeld von PEGIDA und der »Alternative für Deutschland« (AfD) zu. Seitdem ist sein Rechtsdrift notorisch: Interviews in rechten Medien, Wiedergabe von Elementen der »Reichsbürger«-Ideologie.

Uwe Steimle verbindet

#Kronzeugen

Zwei Kronzeugen der Friedensbewegung suchen seit Jahren die Nähe zur »Neuen Rechten«: Der Ex-Militär und frühere Merkel-Berater Erich Vad sowie der sozialdemokratische Historiker Peter Brandt. Das ist kein Zufall.

Vermeintlich neutrale Experten

#Rundfunkrat

Die Debatte erschöpfte sich meist in Verweisen auf die Pflicht zur Meinungsvielfalt und einen angeblichen Gleichbehandlungsgrundsatz, der allen Parteien – auch der AfD – einen Anspruch zubillige, in den Gremien vertreten zu sein und im Programm angemessen zu Wort zu kommen. Eine Argumentation, die dem Wesen der Rundfunkfreiheit, ihren historischen Wurzeln und ihrer Funktion im Gesamtgefüge der verfassungsrechtlichen Werteordnung wohl kaum gerecht werden dürfte.

… kein Anrecht auf Sendezeiten im Rundfunk

#100JahreHitlerPutsch

Der 1924 in München geführte Prozess gegen die Anführer des Hitler-Ludendorff-Putsches von 1923 war ein folgenreicher Justizskandal.

Skandalprozess zum Hitlerputsch

#100JahreHitlerPutsch

Vor 100 Jahren putschten in München Nazis, Militärs und Reaktionäre.

Putsch aus »vaterländischem Geist«

INTRO

Ausgabe #205
November | Dezember
2023

von der Redaktion
des antifaschistischen
Magazins

Liebe Leser*innen,

eine Wand, zwei Plakate: In Hamburg veränderten Unbekannte an der Roten Flora das eindeutige Statement gegen die Hamas in eine Solidaritätsbekundung mit Palästinenser*innen. An der Wand sollte nicht mehr zu lesen sein, dass das Töten von jüdischen Menschen in Israel und weltweit kein Befreiungskampf sei. Seit Jahren stehen antiimperialistische Bewegungen wegen unkritischer Solidaritäten in der Kritik. Das besetzte Kulturzentrum im Schanzenviertel hat seine Position indes nicht verändert. »Free the world from Hamas« hängt jetzt dort. Diese Forderung spiegelt, dass die Hamas eine islamistische Terrororganisation ist. Am 7. Oktober diesen Jahres bestätigten die seit 2007 den Gazastreifen beherrschenden Islamisten, dass sie mit dem gezielten Angriff auf Zivilist*innen, dem Ermorden von Wehrlosen, dem Hinrichten von Babys und Kindern, dem Vergewaltigen von Frauen und dem Zurschaustellen der Toten vor allem Terror verbreiten wollen. An jenem Tag hoffte die Hamas, so viele jüdische Menschen wie möglich zu ermorden. Sie töteten Menschen getreu ihrem fundamentalistischen Islamismus. An jenem Tag nahmen die Hamas auch nicht bloß über 250 Menschen mit der Entführung aus Israel als Geiseln. Sie nahmen ebenso die etwa zwei Millionen Menschen in Gaza als Geiseln, die lebend als menschliche Schutzschilde und tot als propagandistisches Material dienen. Propaganda und Verachtung scheint auch aus den nach dem 7. Oktober von Teilen der israelischen Regierung artikulierten Szenarien zu sprechen, wie die Umsiedlung aller Bewohner*innen Gazas auf den Sinai
oder der Einsatz von Nuklearwaffen.

Bei allem begründeten Mitgefühl um die Zivilist*innen in Gaza: Wenn du Linke*r bist, demonstrierst du nicht mit Reaktionären, wenn du Feminist*in bist, solidarisierst du dich nicht mit dem iranischen Regime nahestehenden Vergewaltigern und Mördern der Hamas. Wenn du Antifaschist*in bist, stehst du besonders in Deutschland an der Seite der Jüdinnen und Juden und gegen Antisemitismus. Jede klammheimliche Freude für die von religiösem Fanatismus getriebene Organisation ist nicht minder eine antisemitische Reaktion. Die Kritik an Teilen der migrantischen Communities und des linken Solidaritätsspektrums wegen israel-feindlicher Positionen und/oder antisemitischer Ressentiments ist nicht neu. Sie wird bereits seit Jahren geäußert und kommt oft selbst aus dem jeweiligen Milieu. Im momentanen Diskurs schlagen manche Politiker*innen und Publizist*innen nun auch harte Töne gegen Migrant*innen und »die« Linke an. Und sie suggerieren, die gesamte migrantische Linke und alle hier lebenden Migrant*innen stünden unisono gegen Israel. Eine Pauschalisierung, die auch andere Linke trifft. Schnell wird da übertönt, dass die deutsche Sektion von Fridays for Future sich deutlich gegen eine einseitige »Free Gaza«-Solidarität aussprach. Noch schneller wird überdröhnt, dass Antisemitismus in der Mehrheitsgesellschaft nicht bloß virulent, sondern omnipräsent ist. Doch reden wir nicht über die Aiwangers und Walsers dieser Gesellschaft. Erinnern wir lieber auch nicht daran, dass die Deutsche Burschenschaft auf dem Würzburger Burschentag 1822 beschloss, Juden auszuschließen. Vergessen wir besser, dass der »Tod (…) ein Meister aus Deutschland« ist.
Antisemit*innen sind wieder mal immer die Anderen – vor allem die Fremden, die Eingewanderten.

Eure Redaktion

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Seit 1989 erscheint »der rechte rand« alle zwei Monate. Wir berichten über rechte Parteien, Kameradschaften, rechte Think Tanks, Webportale, Magazine und Verlage, Musikbands und Label, Aufmärsche und Tagungen, Themen und Kampagnen – in der Bundesrepublik sowie international. Fundierte und prägnante Recherchen und Analysen lenken die Aufmerksamkeit auch auf unterbelichtete oder ausgeblendete Aspekte. Das Magazin zeigt, wie der rechte Rand gesellschaftlich verankert ist und an Themen der gesellschaftlichen ‚Mitte’ anknüpft. Für unser Magazin schreiben Aktive aus antifaschistischen Gruppen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen. Unsere Autor*innen beobachten Aufmärsche aus der Nähe, berichten aus geschlossenen Veranstaltungen der rechten Szene, werten Flugblätter und Zeitschriften aus. Unsere Autor*innen sind Expert*innen und beschäftigten sich seit Jahren mit dem Thema.

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