der rechte rand

Permalink: https://www.der-rechte-rand.de/ausgaben/ausgabe-198/
Druckzeitpunkt: 21.09.2023, 15:35:19

RECHERCHE. ANALYSE. PERSPEKTIVE.

Das antifaschistische Magazin

Antifa Magazin der rechte rand

Aktuelle Artikel

#NationaleZone

Sven Krüger aus Jamel ist ein Neonazi, der verstanden hat, wie Graswurzelarbeit betrieben wird. Obwohl die rechte Szene in Mecklenburg-Vorpommern im Umbruch ist, bleibt sein Projekt »Dorfgemeinschaft Jamel« stabil.

Dorfchef, Kümmerer, Netzwerker

#AUF1

Zumindest, wenn es nach den Einschätzungen des erst kürzlich auf den Philippinen verhafteten Verschwörungserzählers Oliver Janich geht. Dessen Lobeshymne mag Resultat aus der anhaltenden wechselseitigen Rezeption sein, wie etwa das Teilen von Janichs Vergleich der Impfung mit »vorsätzlichem Massenmord« im AUF1-­Telegramkanal oder seinem Demo-Aufruf für Wien, in dem er Österreich als »Versuchslabor der Freimaurer« bezeichnet.

»Der beste TV-Sender im deutschsprachigen Raum«

#Bayern

In Bayern hat der Landtagswahlkampf begonnen. Vor allem trans- und queerfeindliche Kampagnen sollen die radikalen Fans triggern und neue Wähler*innen für die »Alternative für Deutschland« (AfD) erschließen.

Vor der Wahl

#Hessen

Am 8. Oktober wird in Hessen ein neuer Landtag gewählt. Der Einzug der »Alternative für Deutschland« gilt als sicher. Aktuelle Umfragen gehen von einem deutlichen Stimmenzuwachs aus; allerdings nicht auf dem Niveau des derzeitigen bundesweiten Umfragehochs.

Wiedereinzug zu erwarten

#Richter

Zu Recht wurde vor einem Dammbruch gewarnt, der mit der Rückkehr extrem rechter Richter*innen in den Justizdienst einhergehen würde. Die erhofften Selbstreinigungskräfte der Justiz haben (bisher) versagt, mit den vorhandenen Instrumenten des Rechts wird schwieriges juristisches Neuland betreten.

Den Dammbruch in Kauf genommen

#AfD

Die radikale Rechte bereitet sich auf die Macht vor: Einerseits Putsch-Pläne aus dem Milieu von »Reichsbürgern«, andererseits stille Vorbereitungen im »Vorfeld« der AfD und die Wahl erster kommunaler Verwaltungsspitzen. Kontroversen bleiben nicht aus: Koalieren mit der CDU oder braucht es im Krisenfall die Machtergreifung?

Machtergreifung?

#Immobilie

Das Zentrum der »Alternative für Deutschland« in Rheinhessen hat vor einem guten halben Jahr seine Tore geöffnet. Vor Ort bedeutet das nun eine weitere Institution der extremen Rechten, mit der sie ihren Einflussbereich ausbaut und die Parteiarbeit intern absichert. Werfen wir einen Blick auf die Strukturen im Hintergrund.

Alternatives Kulturgut in Mainz

#AfDVerbot

Warum die antifaschistische Bewegung um ein Verbot der »Alternative für Deutschland« kämpfen muss und warum dies jetzt sofort erfolgen muss.

Macht

#43Group

Jüdischer Antifaschismus in Großbritannien.

We Fight Fascists

INTRO

Ausgabe #203
Juli | August
2023

von der Redaktion
des antifaschistischen
Magazins

Liebe Leser*innen,

nun häufen sich also wieder vermeintliche Zäsuren und die Rufe der politischen Parteien nach Brandmauern gegen rechts. Nach den Erfolgen der AfD bei den Landrats- und Bürgermeisterwahlen im Thüringer Kreis Sonneberg und in Raguhn-Jeßnitz in Sachsen-Anhalt herrscht Bestürzung. Hinzu kommt das Hoch der AfD in Wahlumfragen. Vielerorts fließen auch Krokodilstränen über den angeblich nicht geahnten Aufstieg der Rechtsradikalen. Dabei hatte die AfD bereits vor fünf Jahren Rekordwerte wie die 18 Prozent in Wahlumfragen aus dem Juni erreicht. Alles nur Protestwähler*innen, denen man zuhören muss? Es droht eine Renaissance der Wutbürger*innen, denen die Hände gereicht werden, während ihre Akteur*innen die nächste Asylunterkunft anzünden. Oder »Entzaubern«? Dieses Ziel verfolgte nach eigenen Angaben die Zeitschrift Stern, als er mit einem Interview Alice Weidel den roten Teppich ausrollte und der AfD eine weitere Bühne bot. Zeitgleich überbieten sich Konservative beim AfD-Ähnlichkeitswettbewerb wie die Unionsfraktion im Bundestag, die ein »Bundesprogramm Patrio­tismus« fordert. Derweil führen die CSU-Politiker Alexander Radwan und Andreas Scheuer die von Friedrich Merz postulierte Brandmauer nach rechts ad absurdum, als sie Anfang Juli für einen AfD-Antrag im Bundestag stimmen. »Mir war so, als hätte es sich um einen Antrag von uns gehandelt.« – Scheuers Reaktion sagt einiges aus über den aktuellen Zustand der Unions-Parteien.

Nicht zu vergessen die Zustimmung der Ampel-Regierung zur Verschärfung des Asylrechts in der EU. Sie ist immerhin die weitreichendste Asylrechtsverschärfung seit der Grundgesetzänderung vor 30 Jahren und könnte in Teilen dem AfD-Programm entspringen. All dies wird dem Aufwind für die AfD nicht den Wind aus den Segeln nehmen – im Gegenteil. Ihre jüngsten kommunalpolitischen Erfolge sind Ausdruck des Rückzugs der demokratischen Parteien aus der Fläche. Bereits Anfang des Jahres verfügte die AfD bundesweit über 5.100 Kommunalmandate. Die Partei aber feiert sie als symbolische Erfolge und will sie als Signale besonders im Vorfeld der Landtagswahlen 2024 in Brandenburg, Sachsen und Thüringen verstanden wissen. Aus Alexander Gaulands »Wir werden sie jagen!« gegen Angela Merkel zum Einzug der AfD in den Bundestag 2017 ist längst eine Drohung gegen alle Demokrat*innen geworden.

Es bleibt viel zu tun – machen wir weiter!
Eure Redaktion

Suchen & Finden

Volltextsuche über alle Inhalte. Sie können zur weiteren Eingrenzung den Suchworten ein Minus „-“ voranstellen, um einzelne Wörter auszuschließen, z.B. „AFD -Petry“ um nach AFD, aber ohne Petry zu suchen.

Schwerpunkte

Schwerpunkte sind Sammlungen von Artikeln und Ausgaben zu einem Themenkomplex.

Seit 1989 erscheint »der rechte rand« alle zwei Monate. Wir berichten über rechte Parteien, Kameradschaften, rechte Think Tanks, Webportale, Magazine und Verlage, Musikbands und Label, Aufmärsche und Tagungen, Themen und Kampagnen – in der Bundesrepublik sowie international. Fundierte und prägnante Recherchen und Analysen lenken die Aufmerksamkeit auch auf unterbelichtete oder ausgeblendete Aspekte. Das Magazin zeigt, wie der rechte Rand gesellschaftlich verankert ist und an Themen der gesellschaftlichen ‚Mitte’ anknüpft. Für unser Magazin schreiben Aktive aus antifaschistischen Gruppen, Journalist*innen und Wissenschaftler*innen. Unsere Autor*innen beobachten Aufmärsche aus der Nähe, berichten aus geschlossenen Veranstaltungen der rechten Szene, werten Flugblätter und Zeitschriften aus. Unsere Autor*innen sind Expert*innen und beschäftigten sich seit Jahren mit dem Thema.

ABONNEMENT – der rechte rand, alle zwei Monate nach Hause.

6 Ausgaben pro Jahr: Inlands-Abo 25,- Euro, günstigeres Inlands-Abo 21,- Euro, Soli Abo 50,- Euro, Auslands-Abo 35,- Euro Einzelpreis: 3,50 Euro. Bei Versand plus Porto.