Rechte Zivilgesellschaft

von Igor Netz

Magazin »der rechte rand« - Ausgabe 161 - Juli 2016

In Altenburg (Thüringen) setzt ein privates Museum auf Geschichtsrevisionismus und NS-Symbolik.

In der Ausstellung wird antisemitische Sprache benutzt, wie »USrael«

In der Ausstellung wird antisemitische Sprache benutzt, wie »USrael«

Der Name der aus privater Initiative entstandenen Ausstellung »2000 Jahre – Des Deutschen Volkes Leidensweg« im thüringischen Altenburg lässt aufhorchen. Alleine die Behauptung einer kollektiven deutschen Geschichte über 2.000 Jahre, nahegelegt durch den Begriff des »Volkes«, ist historisch kaum haltbar.

Auf der rechten Internetseite »Altenburg-online« wird die Ausstellung beworben: Es gehe »von der römischen Fremdherrschaft und der Zwangs-christanisierung, über die Herrschaft der Templerorden, der religiösen Glaubenskriege, der Hexenverfolung, dem Befreiungskrieg, den Leiden der Menschen im ersten und zweiten Weltkrieg, dem allierten Bombenholocaust über Deutschland (insbesondere in Dresden) bis hin zur sowjetischen Besatzung und der bis heute andauernden amerikanischen Vorherrschaft in Deutschland.« (Fehler i. O.). Geschichtsrevisionistisch ist also nicht nur der behauptete kontinuierliche Leidensweg. Die deutschen Verbrechen gegen die Herero im Zuge der Kolonialherrschaft, der Erste Weltkrieg, NS-Staat, Shoah, Porajmos, Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion, alles deutsche Leiden? Darüber hinaus will